schlot.at

Online-Dokumentationsplattform

schlot.at wurde 2007 als Online-Dokumentationsplattform für bestehende und historische Industrieschornsteine im niederösterreichischen Industrieviertel gegründet. Schlote sind neben ihrer eigentlichen Funktion als Emissionspfade gute Orientierungshilfen und können als markante Sonderbauten in manchen Fällen sogar identitätsstiftend für ganze Ortschaften sein.

Schon bald wurde den Betreibern der Website bewusst, dass Kamine per se nur ein pars pro toto sein können. Es schien im Laufe der Zeit lohnender, Industriegeschichte mehrdimensional und ohne regionale Einschränkung zu dokumentieren. Diese Dimensionen umfassen mittlerweile Industriearchitektur als Fotografie und Plandarstellung, Kurzabrisse einzelner Industriebetriebe aus  vielen Ländern der Erde sowie arbeits- bzw. sozialgeschichtliche Fotos und Dokumente.

Aus den umfangreichen analogen Bildbeständen wurde wertvolle Datierungskriterien für historische Fotos entwickelt.

Belege in Form von Memorabilia und Produkten, teils auch interne Unterlagen ehemaliger Industrie- und Gewerbebetriebe runden die Bestände des schlot.at-Archivs ab. Eine kleine Spezialsammlung, umfasst zeitgeschichtliche Primärquellen wie unveröffentlichte Fotos und Periodika aus der durch soziale Unruhen geprägten Zwischenkriegszeit.

Mit der Vergrößerung der analogen und digitalen Bestände stieg der Bekanntheitsgrad des Projekts  sowie das Medieninteresse daran. Ab Beginn der 2010er Jahre wurden wiederholt Exponate aus den Beständen für Ausstellungen, Rundfunk und diverse Fachpublikationen (Periodika, Festschriften) zur Verfügung gestellt.Erste Versuche im Themenbereich Kulturschutt-Archäologie zeigen bereits – noch nicht publizierte – Erfolge in dieser jungen Disziplin, bei welcher Produktdatierung eine wesentliche Rolle spielt.

schlot.at versteht sich heute als niederschwellige Plattform für (an-)greifbare Industrie- und Gewerbegeschichte, und ergänzt mit seltenen Industriebelegen und fachspezifischen Primärquellen den Bestand anderer Archive für einschlägige Publikationen und Ausstellungen.

Mit seinen vier Mitgliedern Christoph Markytan (*1979, IT-Techniker), Constanze C. Czutta (*1980, Künstlerin und Kunsthistorikerin), Werner Hackinsholz (*1978, IT-Techniker) und Markus Mraz (*1979, Kriminaltechniker) beleuchtet die Plattform das Thema Industriegeschichte aus unterschiedlichen Perspektiven.