Pecherpfad Hölles

Auf den Spuren des Feuerbaumes der Kelten und des Baumharzes

Rund 10.000 Familien in der Thermenregion haben in den vergangenen 3 Jahrhunderten meist neben einer kleinen Landwirtschaft von der Harzgewinnung von Schwarzföhren, Pecherei genannt, gelebt. Das Baumpech war für die aufkeimende Wirtschaft in den letzten Jahrhunderten unentbehrlich, wurden daraus die beiden Halbfabrikate Terpentinöl und Kolophonium hergestellt. Das Wiener Neustädter Terpentinöl hatte in der Zwischenkriegszeit Weltruf und wurde vom Hafen Triest in viele Länder der Welt exportiert. Doch ab den 1960er Jahren kam das Gewerbe dank Billigimporte aus dem Ausland und Ersatzprodukten aus Chemie langsam zum Erliegen und die beiden größten Harzfabriken in Wr. Neustadt und Piesting mussten schließen. Geblieben ist nur der Pecherhof Hernstein und einige wenige Projekte, die noch an die Pecherei erinnern.

Pecher-Schaupfad
1996 hat sich eine Gruppe von ehemaligen Pechern in Hölles zusammengefunden und einen einzigartigen Schaupfad am Waldrand mit Pechbäumen, Pecherhütte und Pecherkapelle errichtet und hält seither Erlebnis-Schauvorführungen ab und lässt das Brauchtum bei Pecherfesten und anderen Veranstaltungen wie z.B. Workshops, wo auf offenem Feuer wie vor 100 Jahren der heilkräftige Pechbalsam hergestellt wird, wieder aufleben, damit es nicht Vergessenheit und so der Nachwelt erhalten wird. Schon für die Kelten in der Region war die harzreichste Baumart der wichtigste Feuerbaum und die Kienspäne wurden bis ins vorige Jahrhundert zum Feuermachen und für Beleuchtungszwecke genutzt.

Für die umfangreichen Aktivitäten wurden dem Projekt schon zahlreiche Auszeichnungen verliehen wie z.B. der Josef Schöffel-Preis des Landes Niederösterreich und die Aufnahme ins immaterielle Unesco-Kulturerbe.

Pecherpfad Initiatorengruppe des Verschönerungsvereines Hölles
p.A. Ernst Schagl
Bahngasse 8,
A-2751 Matzendorf-Hölles
Tel.: +43 (0)664 3230237
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Website

Öffnungszeiten:
Pechsaison vom 1. Mai bis 26. Oktober
Pecherpfad ganzjährig frei begehbar
Anmeldungen für Gruppenführungen ab 8 Personen – freie Spenden (s. Kontakt oben)
Zusatzangebot: Waldpädagogische Führungen für Kindergruppen (auch Schulklassen) ab 6 Jahren auf Anfrage.