Ehemalige Tuchfabrik Pottenstein, um 1840 - heute Straßenmeisterei

Industriedenkmal mit wechselvoller Geschichte

Der Wiener Großhändler Melchior Steiner baute hier um 1760 einen Eisenhammer zu einer Klingenfabrik mit Schleif- und Poliermühlen um. 1766 waren in der Fabrik 28 Arbeiter beschäftigt, die 12.000 Klingen im Jahr produzierten.

Etwas später expandierte der Betrieb: 1778 kam ein Kupferhammer dazu. 1824 wurde ein Walz- und Streckwerk errichtet. Nach dem Tod des gleichnamigen Neffen, Melchior Steiner, 1837, wurde die Fabrik 1841 liquidiert.

Der neue Besitzer der Klingenfabrik, Gustav Zinke, errichtete hier eine Baumwollspinnerei. Und der Wiener Großhändler Christian Heinrich Coith erwarb 1841 das stillgelegte Areal des Kupferhammers und verlegte seine Tuchfabrik aus Fahrafeld hierher. 1845 verarbeiteten hier 391 Arbeiter (116 Männer, 225 Frauen, 50 Kinder) die aus Amerika stammende Baumwolle zu Garn.

1930 wurde das Pottensteiner Unternehmen krisenbedingt in eine Kammgarnweberei und -färberei umgewandelt. Die Tuchfabrik bzw. Kammgarn-spinnerei bestand bis 1981. Seit 1988 befindet sich in diesem Gebäude die Straßenmeisterei.